Ott Falcken-
berg 
Schule 

tanikō (cold love)

05.03.2021 /

Eine nō-Phantasie von Aloysia Boyd

Lennart Boyd Schürmann

Netzpremiere 5. März / 19.30 Uhr Einführungstalk live aus dem Babylon-Kino Berlin mit Jürgen Kuttner, Caro Kapp, Lennart Boyd Schürmann / 20.35 Uhr Live-Stream / am 7. März in der Mediathek Tickets und weitere Informationen unter https://brechtfestival.de
Mit Isabell Höckel, Jorid Lukaczik, Lennart Boyd Schürmann, Anna K. Seidel und Juno Meinecke Regie und Text Lennart Boyd Schürmann Dramaturgie Moritz Nebenführ Kostüme Carla Renée Loose Sound und Musik Stan Iordanov Kamera Leo van Kann Bühne Achinoam Alon, Marleen Johow, Moritz Nebenführ, Lennart Boyd Schürmann Keramik Achinoam Alon Maske Lilo Lucia Meyer Licht Maxi Blässing

Einem Gerücht zufolge hat Marieluise (‚Aloysia’) Fleißer das japanische Nô-Stück tanikô adaptiert. Im Unterschied zu Brechts Bearbeitungen des Stoffes in den Lehrstücken Der Ja-Sager/Der Nein-Sager hätten die Teilnehmer*innen an Fleißers revolutionärer Expedition wahrscheinlich gezögert, ob sie zwischen rotem Berg und braunem Tal auf dem richtigen Weg wandeln. Vielleicht hätte ihre Unentschiedenheit ihnen jedoch zur Entdeckung einer anderen, tastenderen Avantgarde verholfen, die mit den widersprüchlichen Impulsen revolutionären Begehrens umzugehen versucht.

Rumour has it that Marieluise (‘Aloysia’) Fleißer adapted the Japanese nō play tanikō. In contrast to Brecht’s treatment of the material in the didactic plays Der Jasager (He said Yes)/Der Neinsager (He said No), the participants in Fleißer’s revolutionary expedition would probably have hesitated as to whether they were walking on the right path between the red mountain and the brown valley. Perhaps, however, their indecisiveness would have helped them discover a different, more tentative Avantgarde that attempts to deal with the contradictory impulses of revolutionary desire.

Eine Koproduktion des Brechtfestivals mit der Otto Falckenberg Schule München.