Otto  Falcken-
berg 
Schule 

Doppelsieg – Körberpreise 2020 und 2021

Caroline Kapp und Ayşe Güvendiren gewinnen beim Körber Studio Junge Regie

Mit dem Preis des Körber Studios Junge Regie 2020 ist Caroline Kapp für ihre Inszenierung »Messy History Lessons«, mit dem Preis 2021 Ayşe Güvendiren für ihre Inszenierung »R-Faktor. Das Unfassbare« ausgezeichnet worden. Das Festival gilt als wichtigste Plattform für den Regienachwuchs im deutschsprachigen Raum.

»Die Siegerproduktion ›Messy History Lessons‹ von der Otto Falckenberg Schule München kommt direkt aus der Quarantäne als »Stunde Null« des Feminismus. Witzig, klug und leichtfüßig schreiben Regisseurin Caroline Kapp und Ensemble die ›neat history‹ des Kunstbetriebs um und chaotisieren den ordentlichen Kanon durch das Sichtbarmachen weiblicher Künstlerinnen und ihrer Werke.« (www.koerber-stiftung.de)

»Eine One-Woman-Show über strukturellen Rassismus in weißen Theaterinstitutionen, entstanden aus rund 30 Interviews mit Kunst- und Kulturschaffenden. Der Clou dabei: bravourös und zynisch, lustig und lehrreich verkörpert Schauspielerin Şafak Şengül dabei rund 30 handelnde Personen, inklusive die Moderatorin der Spiel-Show nach Art der Mystery TV-Serie X-Faktor. Doch hier ist alles die Wahrheit. In R-Faktor gelingt das Kunststück einer Lehrstunde über Rassismus, präzise, verstörend, erhellend. Einem verbittert diskutierten Thema wird hier mit Humor begegnet – und echte Einfühlung ermöglicht.« (www.koerber-stiftung.de)

Im Anschluss an die letzten Vorstellungen des jeweiligen Festivalausgaben diskutierte eine dreiköpfige Jury öffentlich über die gezeigten Inszenierungen.

Zur Jury gehörten in diesem Jahr für den Jahrgang 2020 Susanne Meister (Dramaturgin, Thalia Theater Hamburg), Tina Lanik (Regisseurin) und Matthias Schulze-Kraft (künstlerischer Leiter, Lichthof Theater Hamburg). Für den Jahrgang 2021 Christian Holtzhauer (Intendant Schauspiel, Nationaltheater Mannheim), Dorothea Marcus (Kulturjournalistin und Theaterkritikerin), Tina Pfurr (Künstlerische Leitung, Ballhaus Ost, Berlin).

Caroline Kapp *1988 in Mainz, studierte Kulturwissenschaften und führte daraufhin drei Jahre ein soziokulturelles Projekt in Berlin. 2014 machte sie ihre ersten Assistenzen am Theater Bremen bei Alexander Giesche und Felix Rothenhäusler und kuratierte dort ein Festival für zeitgenössisches griechisches Theater. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit Geschichtsschreibung, dem (un)kollektiven Gedächtnis sowie marginalisierten und verdrängten Erinnerungen.

Ayşe Güvendiren *1988 in Wien, studierte Jura an der Universität Augsburg sowie Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Sie hospitierte und assistierte u.a. bei Jan-Christoph Gockel, Pınar Karabulut, Stefan Pucher und Yael Ronen. Seit 2017 studiert sie Regie an der Otto Falckenberg Schule und ist Stipendiatin der Richard Stury Stiftung. In der Spielzeit 20/21 assistiert sie an den Münchner Kammerspielen.

Der mit einem Produktionskostenzuschuss von 10.000 Euro dotierte Preis der Körber-Stiftung unterstützt die Gewinner*innen bei einer neuen Regiearbeit an einem Stadt- oder Staatstheater bzw. alternativ in der Freien Szene.