Otto  Falcken-
berg 
Schule 

Honigpumpe am Arbeitsplatz

09.10.2017 /

Vom 8. Oktober bis zum 05. November 2017 waren drei Installationen unserer Regiestudierenden in der Pinakothek der Moderne zu sehen.

„Honigpumpe am Arbeitsplatz“ hieß das Werk, das Joseph Beuys 1977 für die Documenta 6 in Kassel schuf. Ein Schlauchsystem pumpte Honig durch das Ausstellungsgebäude – wie durch einen Körper, der mit Nährstoffen versorgt wird. Zum Werk gehörte auch, dass der Künstler an den 100 Tagen der Ausstellung mit den Documenta-Besuchern über aktuelle gesellschaftliche Fragen diskutierte. 2017 – 40 Jahre später – kann die „Honigpumpe“ als Bild für den lebendigen Austausch zwischen der Institution Museum und seinem Publikum dienen. Moritz Hauthaler, Caroline Kapp und Jacqueline Reddington gestalten einen Raum, der die Beuyssche Vermittlungsidee neu interpretiert.

DAS BIENENHAUS IM ZEMENTGARTEN

Installation / Performance von Moritz Hauthaler und Xaver Unterholzner

Die Arbeit „Das Bienenhaus im Zementgarten“ ist ein Sinnbild des rastlos mit dem Umbau der Welt beschäftigten Menschen, welches zugleich von Augenblicken handelt, die Vergessenes und Verdrängtes bewusst werden lassen.

Für die Ausstellung „40 Jahre Honigpumpe am Arbeitsplatz“ haben Moritz Hauthaler und Xaver Unterholzner das Bienenhaus von Moritz Hauthalers Großvater als Ort der Kontemplation nachgebaut. Das Bienenhaus soll sowohl den beiden Künstlern als auch dem MuseumsbesucherIn für die Dauer der Ausstellung als temporäres Zuhause dienen und zu einem Sammelbecken für Erinnerungen werden, in welchem persönliche Geschichten zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft führen; in welchem Zeit verbracht werden kann mit Dingen, die bisweilen nur noch allzu selten bedacht oder getan werden (etwa einen Brief an einen Freund in der Ferne schreiben, Holztiere schnitzen oder das Marionettenspiel lernen).

Das Bienenhaus wird täglich für mehrere Stunden von beiden Künstlern und ihren Gästen bewohnt werden und die MuseumsbesucherInnen sind eingeladen, mit ihnen Zeit und Raum zu teilen.

Moritz Hauthaler wurden von Lena Kettner zu seinem Projekt interviewt:

#Interview mit Moritz Hauthaler

SOZIALE SCHÖNHEIT
 
Soziale Schönheit hat als Ausgangspunkt Joseph Beuys’ Honigpumpe am Arbeitsplatz, beschäftigt sich jedoch anstatt mit dem Endprodukt Honig mit dessen Produzenten. Die Installation möchte den Betrachtern einen Raum eröffnen, um am Beispiel der Bienen über demokratische Strukturen nachzudenken.
 
Kratzen Sie den Weg einer einzelnen Biene in die Museumswand. Sobald der Film verschwindet, sind die Zeichnungen zu sehen, die Sie und andere Besucher angefertigt haben – dank der Bienen.
 
Konzept: Jacqueline Reddington und Louis Panizza

die FIU, die Freie Internationale Universität

Im Rahmen der von Beuys mitgegründeten FREIEN
INTERNATIONALEN UNIVERSITÄT (FIU) diskutierte
der Künstler während der 100 Documenta-Tage 1977
wichtige Fragen der Zeit – mit dem Publikum und
eingeladenen Gästen. Was ist aus den Tonaufnahmen dieser
Gespräche geworden? Niemand weiß es genau.
Erinnerungen von Rhea Thönges-Stringaris, einer mit
Joseph Beuys befreundeten Kunsthistorikerin, und ein
Vortrag von Beuys bilden die Grundlage für ein Hörstück,
das in bequemer Lage auf dem großen Podest zu erleben ist.

Die FIU erweist sich in diesem Hörstück als ein Ort, der
vermeintlich Freiheit bietet – ob die FIU als FRIEDE IM
URLAUB verstanden wird oder auch als FREUDE IM
UNTERGRUND bleibt offen.

Konzept und Umsetzung : Joyce Moore, Lili Anschütz und Caroline Kapp