Otto  Falcken-
berg 
Schule 

Das Schloss

03.05.2018 /

Projekt 3. Jahrgang Regie von Moritz Hauthaler

© Federico Pedrotti

Premiere am 3. Mai 2018 in Kammer 3 der Münchner Kammerspiele  
nach einem Romanfragment von Franz Kafka Inszenierung Moritz Hauthaler Bühne Xaver Unterholzner Kostüm Henriette Müller Dramaturgie Laura Andreß Musik Martin Baumgartner, Laura Andreß Licht Fiona Hamann, Katrin Langner Video Vanessa Ivan, Leo Schulz Regieassistenz Carlotta Huys Mit Anouk Elias, Julia Windischbauer, Joscha Baltha, Dan Glazer

© Federico Pedrotti

© Federico Pedrotti

© Federico Pedrotti

© Federico Pedrotti

© Federico Pedrotti

© Federico Pedrotti

Als K. das Dorf betritt, blickt er in scheinbare Leere empor. Nebel und Finsternis umgeben den in der Ferne liegenden Schlossberg. Trotz Annäherungsversuchen bleibt das Schloss für ihn ein Mysterium, ein sich ständig wandelndes Vexierbild, dessen Versprechungen ihn aus der Enge und Kälte des Dorfes locken, sich aber doch nie ganz zu erfüllen scheinen. Denn der Weg der Bürokratie und Ämter ist weit. Und nur K.s Verlangen, zu dem Sehnsuchtsort, um dessen Anerkennung er unbeirrbar kämpft, vorzustoßen, lenkt ihn von den täglichen Niederlagen und Demütigungen ab.

K., der Suchende, ewig Fragen Stellende, beginnt, die scheinbar naturgegebene Logik des Schlosses und seine undurchschaubaren Macht- und Hierarchiestrukturen auszutesten, bis er sein Ziel schließlich völlig aus den Augen verliert. Zwischen beklemmender Dorfgemeinschaft und bürokratischem Apparat gefangen, führt er dort einen Kampf um sein Recht, wo alle sich längst mit der Ungerechtigkeit abgefunden und das Schloss als psychologisches System verinnerlicht haben.

„Das Schloss“ rückt die Unzuverlässigkeit von Erzählstruktur und Wahrnehmung in Kafkas Romanfragment in den Fokus und macht aus K.s Suche nach Antworten ein wirres Geflecht aus Spekulationen und Wahnvorstellungen. Die Narration um das undurchschaubare Schloss und seine Protagonisten bricht so in Einzelfragmente und wird zum Spiel der Perspektiven und Erinnerungen.