Erobert euer Grab!
Ein Abend für Carl Hegemann und seine “Dramaturgie des Daseins”

© Carl Hegemann, „Deutschland spielt immer noch die Nibelungen“, Filzstift, auf Berliner U-Bahnplan, 360 x 250 cm, anlässlich der Uraufführung von Heiner Müllers Germania 3 – Gespenster am toten Mann, Berliner Ensemble, 19.6.1996.

© Carl Hegemann, „Deutschland spielt immer noch die Nibelungen“, Filzstift, auf Berliner U-Bahnplan, 360 x 250 cm, anlässlich der Uraufführung von Heiner Müllers Germania 3 – Gespenster am toten Mann, Berliner Ensemble, 19.6.1996.

© Vegard Vinge, „Dasein des Dramaturgen“, Kugelschreiberzeichnungen, zumeist 2021.

© Vegard Vinge, „Dasein des Dramaturgen“, Kugelschreiberzeichnungen, zumeist 2021.
Was zum Teufel tun eigentlich Dramaturgen?
„Wenn die Rede von Dramaturgie ist, bleibt immer etwas offen, etwas, das nicht exakt zu definieren ist, das aber einen kreativen offenen Raum umschreibt. Carl Hegemann können wir als den Inbegriff eines in solchem Terrain arbeitenden Dramaturgen begreifen.“, schreibt eine Rezensentin nach Erscheinen von Hegemanns letzter Publikation.
In einer Sammlung von Essays umriss das legendäre Mastermind hinter Castorfs Volksbühne, der Mitstreiter von Bonn Park, Christoph Schlingensief, Jette Steckel, Vegard Vinge, noch einmal, was er selbst gerne als „Dramaturgie des Daseins“ bezeichnete: Eine Absage an hohles Pathos, ein Aufruf zu praktizierter, vitaler Überforderung, Ratlosigkeit und Selbstzweifeln.
Gerne zitierte Carl Hegemann Hölderlin: „Am Tage, da die schöne Welt für uns begann, begann für uns die Dürftigkeit des Lebens.“ Der Abend im Werkraum dürfte daran nichts ändern.
In Kooperation mit der Otto Falckenberg Schule und den Münchner Kammerspielen entstanden. Mit Unterstützung des Alexanderverlags Berlin.