Otto  Falcken-
berg 
Schule 

Saal 600

02.03.2018 /

Uraufführung / Abschlussinszenierung Regie von Kevin Barz

Premiere am 2. März 2018 in Kammer 3 der Münchner Kammerspiele / eingeladen zum Körber Studio Junge Regie 2018
Inszenierung Kevin Barz Komposition Paul Brody Bühne/Kostüme Anika Wieners Dramaturgie Carolina Heberling Sounddesign Martin Sraier-Krügermann Licht Fiona Hamann, Katrin Langner Video Dirk Windloff Regieassistenz Leonie Kopineck Mit William Bartley Cooper, Lea Johanna Geszti, Lina Habicht, Mona Vojacek Koper Musiker Paul Brody (Trompete), Silke Lange (Akkordeon), Claudio Puntin (Klarinette), Gabriella Strümpel (Cello)

© Milena Wojhan

© Milena Wojhan

© Milena Wojhan

© Milena Wojhan

© Milena Wojhan

© Milena Wojhan

© Milena Wojhan

Wie klingt das Böse? „SAAL 600“ überführt den Nürnberger Prozess in eine Komposition für ein Quartett. Der dokumentarische Musiktheaterabend zeigt die Verhandlung über die grausamsten Verbrechen des dritten Reiches aus der Sicht von vier Simultandolmetschern – diese hatten im Gerichtsaal ihren ersten Auftritt vor den Augen und Ohren der Weltöffentlichkeit.

Mit freundlicher Unterstützung der Richard Stury Stiftung

„Dolmetscher des Unsagbaren

Ein vielstimmiger Chor, in dem sich Macht und Angst und die blanken Emotionen mischen: sie fallen sich ins Wort, übertönen die sonoren Ansprachen der Ankläger, sie rechtfertigen und verstricken sich, verschweigen oder beschwören noch nachträglich ihre Gesinnung.

Im Takt mit der Musik prasseln die Fragmente ihrer Sprache des Hasses hernieder, wenn da mit unerträglicher Sachlichkeit von der Auslöschung des Seins berichtet wird.

Lea Johanna Geszti, Lina Habicht, Mona Vojacek Koper und William Bartley Cooper sitzen in gläsernen Sprecherkabinen […] und spielen diese vier Figuren mit stoischer Härte. Nur manchmal zeigen sie mit einem Zucken im Gesicht, einer nervösen Geste, wie sehr dieser Job die Dolmetscher tief in der Seele gerührt haben muss. […] Kevin Barz zeigt das in seiner außergewöhnlich mutigen, klug mit den Elementen des Dokumentartheaters spielenden Inszenierung, wenn er die Prozesspause als einen Akt der Erleichterung zeigt: da tanzen zwei der Akteure (wie seinerzeit ja tatsächlich in den Räumen des Grand Hotels) erst zögernd, bald rasend selbstvergessen – und es ist ein Tanz auf den Leichen, von denen sie als Sprachrohr der Kriegsverbrecher wie auch des Gerichts zu berichten hatten.“

Fürther Nachrichten